Neubau
Neubaupläne in der Tat! Wie beeinflussen die Unterschriften meiner Nachbarn diesen Prozess?
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Wenn Sie Eigentümer eines Baugrundstücks sind, steht möglicherweise der Bau Ihres Traumhauses bevor. Oder vielleicht doch nicht? Welche rechtlichen Schritte sind erforderlich, um Ihr gewünschtes Bauprojekt ohne rechtliche Probleme und Nachbarschaftsstreitigkeiten umzusetzen? Ist die Zustimmung Ihrer Nachbarn tatsächlich von Bedeutung? Welche Vorschriften gibt es im Baurecht, und wo können Sie Unterstützung finden?+
Der Zustand der nachbarschaftlichen Beziehungen
Als generelle Regel gilt, dass für jeden Neubau, der eine Fläche von 30 Quadratmetern oder mehr übersteigt, eine offizielle Baugenehmigung und die Zustimmung der benachbarten Grundstückseigentümer erforderlich sind. Im Hinblick auf ein harmonisches nachbarschaftliches Verhältnis kann die Unterschrift unter den Bauantrag des neuen Nachbarn zu einer heiklen Angelegenheit werden. Dies liegt daran, dass die Unterschrift des Nachbarn auf einem Bauantrag dem Bauamt bestätigt, dass der Anwohner die Bauunterlagen eingesehen hat und damit einverstanden ist. Wer solch eine Unterschrift vorschnell leistet, kann unter Umständen seine eigenen Rechte aufgeben, die eigentlich dazu dienen sollen, ihn zu schützen. Dies kann später mühsame gerichtliche Auseinandersetzungen zur Folge haben und sicherlich keine förderliche Wirkung auf das nachbarschaftliche Verhältnis haben. Daher ist es für angehende Bauherren ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Es ist oft nicht ratsam, eigenständig die Unterschriften der neuen Nachbarn für Projekte wie den Neubau eines Wintergartens oder einer Terrassenüberdachung einzuholen.
Dieser Prozess wird häufig unterschätzt, da es oft nicht nur um eine einzige Unterschrift geht. Selten ist das eigene Grundstück von Natur aus nicht an das Eigentum anderer angrenzend – sei es der landwirtschaftliche Ackerboden, die Weide eines Landwirts oder der Wald eines Forstbetriebs. In den meisten Fällen benötigen Bauherren die Zustimmung ihrer Nachbarn.
Die Reichweite des Widerspruchsrechts von Nachbarn bei einer Baugenehmigung hängt von den jeweiligen Bauordnungen der Bundesländer ab, da Baugenehmigungen durch das Bauordnungsrecht der einzelnen Bundesländer geregelt werden. Es geht fast immer um Fragen der Zumutbarkeit des geplanten Neubaus für die Nachbarn. Dies ist jedoch ein dehnbarer Begriff, daher ist eine sorgfältige Vorabrecherche seitens der Bauherren ratsam. Die kommunalen Vorgaben sind ebenfalls zu berücksichtigen.
Wie sollte ich in dieser Angelegenheit genau vorgehen?
Der sicherste Weg, um Streitigkeiten mit den Nachbarn zu vermeiden, führt über das Katasteramt: Wer besitzt welche Grundstücke? Auch das Bauamt kann hilfreich sein, da dort alle bestehenden Gebäude in einer Gemeinde erfasst sind. Diese Informationen können unter Umständen auch unter dem Begriff "Bauaufsichtsamt" gefunden werden. Mit entsprechenden Nachweisen, normalerweise die Dokumentation Ihres eigenen Bauprojekts, haben Sie das Recht auf diese Informationen. Notieren Sie die Namen und Kontaktdaten Ihrer neuen Nachbarn und suchen Sie dann professionelle Hilfe. Eine Möglichkeit besteht darin, Mitglied in einem Verband für Wohneigentum zu werden, da diese ihre Mitglieder in allen Belangen unterstützen. Eine andere Option ist die Inanspruchnahme der Dienste eines Fachanwalts für Baurecht.
Es ist ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, da die rechtlichen Aspekte eines Neubaus komplex sind. Dies betrifft Vorschriften für Mindestabstände zwischen Gebäuden, mögliche Beeinträchtigungen der Nachbarn, Geruchs- oder Lärmbelästigungen, beispielsweise bei der Errichtung von Garagen oder Stellplätzen. Auch das Wegerecht spielt eine wichtige Rolle und kann schnell zu einem Streitpunkt zwischen Nachbarn werden, da vorhandene Wege in der Regel von mehreren Anliegern gemeinsam genutzt werden. Hinzu kommt in der Regel der kommunale Bebauungsplan, der beispielsweise die zulässige Höhe von Gebäuden festlegt und Gebiete als reinen Wohnraum oder als Mischgebiete für Wohnen und Gewerbe klassifiziert. Manchmal schreibt eine Gemeinde auch vor, dass neue Fassaden Ähnlichkeiten mit bereits existierenden Gebäuden in einer Straße oder einem Gebiet aufweisen müssen.
Unabhängig davon spielen Sicherheitsabstände zwischen Gebäuden eine wichtige Rolle bei Neubauprojekten. Immer wieder werden Zäune, Bäume, Carports oder Terrassenüberdachungen zum Streitpunkt, oft aufgrund von Sichtbehinderungen. Wenn beispielsweise ein Anbau über die Grundstücksgrenze hinausragt, wird dies als "Überbau" bezeichnet – dagegen können Nachbarn Einspruch erheben und werden häufig recht bekommen, wenn sie vorher nicht schriftlich die Zustimmung der Nachbarn erhalten haben. Das bedeutet, wenn keine Zustimmung der Nachbarn eingeholt wurde, muss der Bauherr wahrscheinlich auf eigene Kosten den Anbau schnellstmöglich rückbauen oder der Bauantrag wird erst gar nicht genehmigt. Dies kann zu Verzögerungen beim Bauprojekt, zunichte gemachten Vereinbarungen mit Handwerkern und erheblichem Ärger führen.
Kurz gesagt, nicht alle Neubauprojekte sind überall erlaubt, und oft steckt der Teufel im Detail. Die Zustimmung der Nachbarn kann entscheidend sein, wenn es um die Genehmigung eines Bauantrags geht. In der Regel patrouillieren Mitarbeiter der Bauaufsichtsämter nicht ständig durch die Straßen, daher sind es fast immer die Nachbarn, die Einwände erheben.
Vermeiden Sie von Anfang an Konflikte mit den Nachbarn!
Insbesondere wenn Sie auf Ihrem eigenen Grundstück Ihr "Traumhaus" oder sogar nur eine neue Terrasse bauen möchten, sollten Sie sich von Anfang an bewusst machen, wie wichtig ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis ist. Ein neuer Nachbar, der seine Zustimmung zu Ihrem geplanten Neubau bereits beim ersten Treffen gibt, tut dies vielleicht aus dem Grund, um ein gutes Verhältnis zu Ihnen aufzubauen. Aber ist er auch in der Lage, Ihr Bauprojekt realistisch zu beurteilen? Ist er sich seiner Rechte bewusst? Weiß er, dass er möglicherweise durch seine Zustimmung auf Rechte verzichtet, die ihm eigentlich zustehen? Jegliche Unsicherheiten und Zweifel können das Verhältnis zu Ihren Nachbarn auf lange Sicht belasten – insbesondere in Familienangelegenheiten, bei denen Konflikte oft auf mehr als zwei Personen ausgeweitet werden. Nicht selten entwickeln sich aus solchen Situationen Nachbarschaftsstreitigkeiten, die vermieden werden können, indem von Anfang an professionell gehandelt wird: Experten verfügen über die richtigen, umfassenden Unterlagen und können Bauherren von Anfang an umfassend über die Details des Neubaus, ihre Rechte und Pflichten informieren. Personen, die dieses Wissen nicht selbst erwerben können oder möchten, sollten unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.